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Kirchengemeindeverband Göschwitz - Rothenstein
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Beitrag im Jena TV aus der Reihe
„Orgeln in Kirchenkreis Jena“
Video
1228
Erste Erwähnung einer Kirche von Jägersdorf, welche als Kapelle zum benachbarten Gut
gehörte (1975 abgerissen), in einer dem Bistum Naumburg-Zeitz durch Papst Gregor IX.
ausgestellten Urkunde als Filialkirche von Lobeda. Aus dieser Kirche stammt der alte
Taufstein, der nach seiner Inschrift 1589 von einem Hieronymus Seyfart aus
Kleinpürschütz gestiftet wurde. Dieses Taufbecken hat nach dem späteren Neubau laut
Chronik zwischenzeitlich als Blumenschale im Kirchhof gedient. Die Holzfiguren der
Mutter Maria und der beiden Heiligen Barbara und Katharina, die ursprünglich zu
einem kleinen Schnitzaltarwerk gehörten, sind vorreformatorisch, ebenso wie das
Kruzifix mit quadratisch auslaufenden Enden.
1713
Laut Inschrift an der Süd-Ost-Ecke wurde am 6. September die in nur 12wöchiger
Bauzeit an der Stelle des baufällig gewordenen Vorgängerbaus errichteten Kirche
eingeweiht. Das Wappen über dem Portal weist auf Herzog Friedrich II. von Gotha-
Altenburg hin, des damaligen Patronatsherren, der die Hälfte der Baukosten trug und
bei der Einweihung anwesend war.
1797
Orgelbau durch Firma Gerhardt auf der Westseite der zweiten Empore.
1787/1838
Guss der beiden Glocken, wobei die ältere laut Inschrift aus zwei kleineren umgegossen
wurde. Diese stammt aus der Rudolstädter Gießerei des Johannes Mayer, der Schiller zu
seinem berühmten Gedicht inspiriert haben soll.
1990/91
Erneuerung von Dachreiter und Dach.
2002
Am 17. September brannte die Kirche völlig aus, nachdem einen Tag zuvor die beiden
Bronzeglocken zu Restaurierungszwecken ausgelagert worden waren. Brandursache
war ein Unfall.
2003
Beginn des Wiederaufbaus nach einem Entwurf der Geraer Architektin Maria Hoffmann,
die der Vorstellung der Kirchgemeinde folgte, die Kirche in ihrer Außenansicht zu
erhalten und im Innenraum so neu zu gestalten, dass darin das Leben der heute hier
feiernden Gemeinde erkennbar wird. Dabei sollte der in den alten und aufwendig
sanierten Grundmauern entstandene Raum in seiner ganzen Größe und Helligkeit
erhalten bleiben und für einen möglichst flexiblen Gebrauch nutzbar werden. Die für
die Liturgie wichtigen Elemente und die den sakralen Charakter verdeutlichenden
Symbole sollten harmonisch integriert und in ihrer Aussage eine klare Sprache
sprechen. So entstand ein mit einer Fischsymbolik das gesamte Schiff überspannendes
Gewölbe, dessen Schnittpunkte den beiden Brennpunkten des elliptisch um Taufstein
und Altar angeordneten Raumes entsprechen. Die Öffnung nach Osten weist auf das
Kreuz und weitet den Blick österlich hoffnungsvoll durch die Fenster in Richtung der
aufgehenden Morgensonne. Der Raum enthält damit in gleicher Weise eine
biographische und auch theologische Wegsymbolik: wie in unserem ganz persönlichen
Leben und Glauben über Taufe und Gemeinschaft untereinander und zu Christus, so
bleiben wir auch in der Kirche als ganzer als „wandelndes Gottesvolk“ unterwegs. Die
große Anteilnahme an dem Schicksal der Jägersdorfer Kirche zeigte sich in vielerlei
Weise. So wurde die Wetterfahne wie schon 1990 wieder von den Nachfahren des
letzten Jägersdorfer Pfarrers Fontius gestiftet. Dem Geläut wurde eine aus Spenden
finanzierte dritte Glocke hinzugefügt und die Kommune Schöps-Jägersdorf beteiligte
sich mit einer neuen Uhr samt Schlagwerk. Aus wirtschaftlichen Gründen und durch die
Notwendigkeit einer Westempore als Standort für eine neue Orgel wurde wieder ein
abtrennbarer Gemeinderaum in die Kirche integriert, wie er auch schon vor dem Brand
an dieser Stelle existierte. Jetzt ist er allerdings größer und lässt außerdem durch die
Glaswand den Blick in den Kirchenraum offen.
Als funktionale Verbesserungen wurde der Anbau mit Toiletten und Teeküche
hinzugefügt.
2005
Pfingstsonntag, 15.Mai, Wiedereinweihung nach Abschluss der Bauarbeiten.
2010
Orgelneubau durch die Firma Kutter.
2011-13
Restaurierung der beiden Kruzifixe (13. und 14. Jhd.) und der drei Heiligenfiguren
(Ende 15.Jhd.) und Neuanfertigung eines Schreins für letztere.
Über die Jägersdorfer Kirche